Wo bleibt eigentlich die Schminke auf deinem Blog?

Für alle, die sich die Frage auch schon gestellt haben, kommt heute mal eine ausführliche Antwort.

Im Moment blogge ich gar nicht über Schminke. Ich hätte auch im Moment nur eine Hand voll Dinge, über die ich berichten könnte, allerdings möchte ich die - wie immer - nicht nur halbherzig, sondern einige Wochen testen. Denn wie soll ich wissen, ob eine Lidschattenpalette gut ist, wenn ich nur einmal mit den Fingern drinnen war und dann nach Schreiben eines Testbericht merke, dass die Lidschatten gar nicht auf dem Auge halten. Irgendwie finde ich das von mir selbst nicht sonderlich glaubwürdig, wenn ich erst einen Blogpost veröffentliche, in dem ich über die butterweiche Konsistenz schwärme und eben eine Woche später in diesem Bericht steht: Sorry, ich find, dass diese Lidschattenpalette der letzte Mist ist. Die Lidschatten halten nicht und ich kriege Pickel davon und überhaupt und sowieso.

Derzeit kommt dann seit Frühjahr die Entwicklung hinzu, dass mich gar keine LEs  (=Limited Editions von Kosmetikmarken) mehr überzeugen kennen. Beispielsweise kannte ich schon alles aus der Catrice Illumination Limited Edition, restlos alles, aus vergangenen Limited Editions. Mein Schminkkoffer ist bereits im Umzugskarton und was soll ich denn groß immer wieder über dieselben paar Produkte berichten, die sich in meinem silbernen Kosmetiktäschchen befinden?

Und wenn ihr sagt:
Okay, Malkram und meine Veggieernährung  mit skurillen Ausflügen in die Welt des Low Carb Wahnsinnes ist nicht meine Welt, bin ich auch nicht böse, wenn ihr mir entfolgt. Das meine ich ganz ehrlich. Natürlich ist es interessant, dass es da mehr als 1000 Menschen und sogar etwa 3000 Menschen (nicht nur aus Deutschland) bei Instagram sich meine Bilder, Zeichnungen, selbstgemachten Essenkram und andere Motive angucken. Aber nur, weil mir 200 wegen meinen Rezepten folgen, 300 wegen meinen flotten Waterkantsnak und 1000, weil ich ab und an sehr ausführliche Schminkprodukttestberichte auf meinem Blog fabriziere, heißt es nicht, dass ich mich unter Druck setzen lassen muss. Mein Blog ist schließlich auch nur der Spiegel meiner Seele. Ich schreibe hier nieder, was mich bewegt. Ein gedankliches Manifest der unwichtigen Alltäglichkeiten, an denen mein Herz hängt.

Es lässt sich gut in drei Punkten zusammenfassen:

  1. Mache ich meinen Selbstwert an meiner Followerzahl oder Feedbackrate auf meinem Blog oder in sozialen Netzwerken fest (wäre ja schlimm, wenn doch) - andere, die ich persönlich kenne/kannte, die es mit solchen Modellen versucht haben, landeten mit Depressionen auf der Couch oder geben auf ihren Facebookprofil an, dass sie von Beruf Hobbyflamer sind und daher ... kein Facebookkontakt mehr,
  2. Will ich nicht selbst vollkommen unnötig unter Druck setzen nach dem Motto "ICH MUSS aber täglich einen Schminkpost schreiben" oder überhaupt täglich bloggen - ich habe schließlich einen Job und ein Privatleben und erst einmal ist Überleben und mein Seelenheil/Wohlfühlfaktor als dieses Hobby, dass ja auch irgendwie Arbeit ist und
  3. Warum sollte ich jetzt unnötig Geld für Schminke ausgeben, wenn sie eh nur in der Ecke landet und verstaubt?  Für das Geld kann ich leckere Rezepte ausprobieren oder Kunstbedarf kaufen.

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