Facebook ist eine Schlangengrube ... meist mache ich deshalb einen weiten Bogen um dieses assoziale Netzwerk.
So fragt zum Beispiel kürzlich ein Nicht-Veganer in einer Facebookgruppe zum Thema vegan nach Austausch, fragt, ob er in der Gruppe willkommen sei und bekommt folgende Kommentare zu hören.
Ich möchte mich dagegen aussprechen, Leute die Tiere essen sind meiner Meinung nach keine guten Menschen
Ich persönlich Frage mich da:
Warum bilden sich viele Veganer ein, sie seien die Allergeilsten und alle anderen Menschen, die nicht ihrem Weltbild entsprechen, Menschen zweiter Klasse?
Ich halte absolut nichts von Missionieren und Fanatismus aller Art - ich bin so realistisch, zu wissen, dass die ganze Welt nicht über nacht vegan wird und mir sind Themen wie Essenverschwendung persönlich wichtiger - schon ein bewusstes omnivores Ernährungsverhalten mit weniger Fleischkonsum kann etwas ändern - aber ich spreche hier nur für mich, ich weiß leider, dass es durchaus fanatischere Veganer gibt, die anscheinend sich für etwas Besseres halten, weil sie vegan leben ... ich glaube nicht, dass vegan leben einen Menschen zu einem besseren Menschen macht.
Wenn ich dann Kommentare wie diesen lese, kriege ich echt nur das Kotzen:
Wer in eine vegane Gruppe kommt wird sicher kein Schulterklopfen für unveganes Verhalten bekommen. Das gibts woanders. Aber Hilfe für die vegane Weiterentwicklung. Da sind die meisten sehr Hilfsbereit.
Und ja, natürlich hat mich dieser User auch gleich angeplärrt, mich würde wohl das Leid der Tiere nichts kümmern - tja, davon, dass ich mich vegan ernähre, werden auch nicht wieder 60 Millionen Schweine pro Jahr in Deutschland lebendig.
Nun stellt ihr euch sicher die Frage: Was ist für mich ein fanatischer Veganer?
Nun stellt ihr euch sicher die Frage: Was ist für mich ein fanatischer Veganer?
Dass er Menschen, die nicht vegan sind, als Menschen zweiter Klasse sieht. siehe den Kommentar von Benjamin.
Bestes Beispiel: Hitler war Vegetarier. War trotzdem kein guter Mensch, wie glaube ich jeder von uns weiß.
Des Weiteren ist auch dieser Kommentar wieder extrem bedenklich. ich halte absolut nichts davon, andere Menschen zu verurteilen - sei es nun wegen anderer Hautfarbe, Religion oder anderen Essverhalten. Intoleranz bleibt Intoleranz - egal, ob man intolerant gegenüber anderen Religionen, anderen Lebensentwürfen oder anderen Ernährungsweisen ist.
Sowohl dieser als auch viele andere Kommentare sehr intolerant gegenüber Omnivoren ist. Durch so ein aggressives Verhalten wird sicherlich nicht Menschen für die vegane Idee gewinnen. Auch Peter Singer ist dieser Ansicht, dass dies eine langsame Entwicklung ist. Und da ich seit 2003 so lebe, habe ich auch eine Entwicklung miterlebt, dass die Akzeptanz und auch die Zahl der Veganer gestiegen ist, nicht nur durch den "Trend" vegan.
Und was ist nun mit dem Leid der Tiere?
Bestes Beispiel: Hitler war Vegetarier. War trotzdem kein guter Mensch, wie glaube ich jeder von uns weiß.
Des Weiteren ist auch dieser Kommentar wieder extrem bedenklich. ich halte absolut nichts davon, andere Menschen zu verurteilen - sei es nun wegen anderer Hautfarbe, Religion oder anderen Essverhalten. Intoleranz bleibt Intoleranz - egal, ob man intolerant gegenüber anderen Religionen, anderen Lebensentwürfen oder anderen Ernährungsweisen ist.
Sowohl dieser als auch viele andere Kommentare sehr intolerant gegenüber Omnivoren ist. Durch so ein aggressives Verhalten wird sicherlich nicht Menschen für die vegane Idee gewinnen. Auch Peter Singer ist dieser Ansicht, dass dies eine langsame Entwicklung ist. Und da ich seit 2003 so lebe, habe ich auch eine Entwicklung miterlebt, dass die Akzeptanz und auch die Zahl der Veganer gestiegen ist, nicht nur durch den "Trend" vegan.
Und was ist nun mit dem Leid der Tiere?
Kennt ihr den Tierethiker Peter Singer und seine Standpunkte? Falls nicht und euch interessiert das Thema Vegan und Tierleid, dann rate ich euch ehrlich, das nachzuholen - und sei es nur per Wikipedia und Google
Massentierhaltungsbetriebe werden nicht über Nacht verschwinden, nur weil ich mich vegan ernährst. Und erst recht nicht, wenn ich andere moralisch verurteile, statt mit ihnen in einen konstruktiven Dialog zu treten.
Das Argument des Ächtens von "unveganen" Verhalten ist daher ziemlich flach und eben fanatisch. Ich weiß nicht, ob so viel Idealismus diesen Menschen gut tut, aber es scheint eh, als könne man keinen konstruktiven Dialog mit dieser Art von Facebook Usern führen, wie sich schon bei dem Skandal rund um den Zoo Hannover zeigte.
Ich bin ähnlicher Meinung wie Peter Singers aktuellen Standpunkt und seine Meinung zu Hausbesuchen und ähnlich radikalen Aktionen von Tierschützern - Tierrechte entstehen nicht von heute auf morgen, es ist eine Entwicklung, die Jahre, Jahrzehnte dauert.
Und es schade, dass es zahlreiche laute Stimmen im Internet gibt, die verblendet für ein objektives Bild zu diesem Thema, losgelöst von deinen emotionalen Unbehagen. Ich kenne diese Menschen natürlich nicht persönlich, aber als langjährige Veganerin kann ich dir persönlich jedem - egal, ob Omnivore, Vegetarier oder Veganer - empfehlen, toleranter im Umgang mit anderen Menschen zu sein, denn man erntet, was man sät. Und ich persönlich habe immer wieder durch einen Dialog auf Augenhöhe mit Omnivoren die Erfahrung gemacht, weitaus mehr bewegen zu können als damit, ihnen Vorwürfe zu machen, dass sie schlechtere Menschen sind oder sich schlechter ernähren.
Quelle: Gratisography |
Ich bin immer der Meinung, "Leben und Leben lassen!"
AntwortenLöschenNatürlich gibt es in super vielen Bereichen durchaus das Recht, zu sagen dass man viel weniger Fleisch und andere Tierprodukte zu sich nehmen sollte. Der Preis und die Herstellung sollte auch bei vielen Produkten überdacht werden, aber anderen einen Lebensstil aufzwingen hat bisher noch nie so richtig geholfen. <3
Finde es richtig interessant wie du an dieses Thema heran gegangen bist!
Alles Liebe,
Lara
www.lara-ira.de
Ich find´s gut, wie du mit dem Thema Vegan und Nicht Veganer umgehst. Diese ewigen Kämpfe die man gerade im Net dauernd liest sind einfach nur eins : nervig und wenn´s mich nervt schalte ich inzwischen einfach ab und lese keine einzige Zeile mehr weiter. Früher versuchte ich da noch ein sachliches Gespräch zu beginnen....zwecklos, da schone ich lieber meine Nerven. Und ja ich bin Fleischesser, aber es ist mir wirklich und tatsächlich egal wie Menschen sich in meinem Umfeld ernähren und ich würde niemals einen Veganer blöd von der Seite anquatschen/angucken warum er das Schnitzel am Büffet liegen lässt - es geht mich nichts an, er wird schon wissen warum er so handelt und wie gesagt es ist mir schlichtweg egal. Ich will andere Menschen nicht missionieren und ebenso auch nicht missioniert werden. Gegen ein lockeres Gespräch habe ich nichts, wenn die Art und Weise freundlich und ohne Zeigefinger stattfindet, bin ich durchaus interessiert zuzuhören, ein paar Fragen zu stellen und das ein oder andere auch in meinem Leben zu verbessern wenn ich es als sinnvoll/machbar für mich erachte. Ich kenne auch eine nette Veganerin in meinem familären Umfeld und diese Person missioniert nicht, betitelt mich nicht als schlechten Menschen und im gleichen Atemzug als Gutmensch dazustehen, sie beantwortet geduldig Fragen, erschlägt aber niemanden missionarisch = sehr angenehm und somit stößt es auch auf offene Ohren. Und sie würde ein fleischfressendes Haustier niemals vegan ernähren, denn das ist ein Punkt den ich persönlich auch nicht okay fände, aber das wiederum wollen die meisten Veganer nicht hören.... Es ist meiner Meinung nach doch schon ein Erfolg ein entspanntes, aufklärendes Gespräch zu führen und das Gegenüber informiert sich selbstständig weiter und versucht zumindest in Teilen sein Verhalten zu überdenken und zumindest Teilbereiche zu ändern. Früher aß ich fast täglich Fleisch, heute ist es noch 3 x die Woche und ich mache mir Gedanken über die Herkunft des Fleisches = ein Fortschritt für alle 3 Seiten . Würden mehr Menschen ihr Verhalten anpassen, selbst wenn sie nicht auf Fleisch komplett verzichten, wäre das in der Statistik letztendlich so als gäbe es ein paar Vegetarierer mehr und das könnte einen schönen Schneeballeffekt geben...funktioniert aber eben nicht mit dem erhobenen Zeigefinger.
AntwortenLöschenEs ist mir schon klar, das es bei Tieren natürlich auch um Emotionen geht und was da hinter den Kulissen passiert kein Spaß ist, aber wenn man das Thema zu emotional und verurteilend angeht wird man da auf keinen grünen Zweig kommen und damit ist letzlich niemandem geholfen. Na ja gut, komplett egal was alle so essen ist´s mir auch nicht ;-), ich fände eine Welt in der es einen bewussteren Umgang mit dem Thema Lebewesen/Fleisch gibt auch besser und schöner keine Frage, aber ich kann keinen Menschen dazu zwingen und werde damit eben letztendlich auch nur das Gegenteil erreichen. Und es wird so viel Zeit mit Eitelkeiten auf beiden Seiten verschwendet - das finde ich wirklich traurig. Klar finde ich es bewundernswert, wenn es jemand schafft aus ethischen Gründen auf Fleisch und/oder auf Fleisch und tierische Produkte zu verzichten (mir würde das superschwer fallen) und das verdient auch meine Hochachtung, aber wenn es zu fanatisch wird (bezogen auf´s missionieren usw.) fühle ich mich nicht mehr angesprochen.
LG, ANgi