Was mache ich eigentlich mit meinem Leben?
FSJ/BFD als Überbrückung
Leider gibt es nicht mehr das Pflichtjahr, in dem Jungs nach dem Abi oder nach der Ausbildung einfach mal ein Jahr Zivi oder zum Bund möchten. War ja eigentlich auch totaler Mist, warum nur Männer und nicht Frauen?
Ich habe selbst ganz freiwillig ein soziales Jahr gemacht und es war - nicht nur privat - ein tolles Jahr meines Lebens. Man lernt sich selbst neu kennen, arbeitet Vollzeit, arbeitet mit Menschen und muss sich großen Problemen stellen und wächst an den neuen Herausforderungen.
Nach dem Abi ist so ein Jahr ideal, um sich neu zu erden, über Jobs zu informieren, den Kopf frei von Prüfungen zu kriegen und eben nach Möglichkeit auch etwas Geld zu sparen, falls möglich.
Praktika, Praktika, Praktika
Ich habe seit kleinauf 1000 tolle Berufswünsche gehabt - ich wollte Japanologin, Geologin, Journalistin, Bloggerin, Theaterpädagogin, Fotografin, Künstlerin, Regie, Autorin werden. Und einige Dinge davon habe ich einfach gemacht oder ausprobiert, indem ich Praktika gemacht oder einfach eigene Projekte umgesetzt habe, um zu sehen, wie realistisch meine Wünsche sind.
Zum Glück bin ich extrem kommunikativ, daher schreibe ich einfach eine Bewerbung, ein Motivationsschreiben und Lebenslauf zu Fotografen, zum Theater gerannt und habe eben dann
Traumstadt auf Umwegen
Hamburg? Berlin? München? Oder auch London, Paris oder Amsterdam? Allesamt teure Städte, bei denen sich locker mal 1000 Menschen auf eine Arbeitsstelle oder einen Studienplatz bewerben.
Wenn ihr also Mediengestalter in Berlin oder Arzt in München werden wollt, dann guckt, wo ihr die besten Möglichkeiten habt, einen super Abschluss zu machen!
Ich kenne viele, die so ihren Traumberuf gefunden zu haben ...
Eine ehemalige Klassenkameradin hat in Cuxhaven und Hamburg als Hotelfachfrau gearbeitet, dann neben dem Beruf studiert und arbeitet nun im Resort Management in Australien und Neuseeland.
Eine Bekannte hat Ausbildung bei einer norddeutschen Stadtzeitung gemacht, dann ihr Fachabi gemacht und ist nun Mediengestalterin beim Springer Verlag in Hamburg.
Eine Freundin hat in Bielefeld studiert und arbeitet nun im Traumunternehmen in Berlin
Nicht immer ist es also der beste Weg, direkt in die teure Traumstadt zu gehen - manchmal macht man einen Umweg über Görlitz, Stade, Kiel oder Cuxhaven
Muss es ein Studium sein? Oder überhaupt Abi?
Ich weiß, für manche Eltern mag es schwer sein - aber nicht alle Kinder schaffen das Abi und gehen studieren - und das ist auch gut so, nicht jeder ist gemacht fürs B ulimielernen und langweilige Theoriestunden über Dies und Das.
Und ganz ehrlich: Ihr solltet euch fragen, ob ihr jahrelang schulbankmäßig ein langweiliges Studium durchziehen wollt, das meist wenig Praxis bietet, ob ihr euch ein Studium leisten könnt oder euch gar verschulden müsst.
Ich kenne Menschen aus meiner Talschulzeit, die hatten schon mit 22 Jahren das Gehalt eines Professors, ganz einfach, weil sie Handwerk gelernt haben und mit 18 bereits ihren Meister angefangen haben - und auch mit vielen Ausbildungsberufen kann man gleich nach Realschulabschluss oder Abi gutes Geld verdienen.
Abbrechen - Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende?
Mein bester Freund hat Philosophie und Musikwissenschaften studiert und arbeitet heute als Bäcker. Ein anderer Freund ist gelernter Diplom-Psychologe, arbeitet aber als freier Theaterpädagoge. Manchmal lernst du in Praktika, Ausbildung, Volo oder eben auch erst, wenn du im Beruf bist, ganz neue Seiten an deinem Beruf kennen und vielleicht bringt dich das dazu, neue Wege zu gehen.
Auch ich muss zugeben: Ich bin durch mein Studium sehr bücherklug und kann einen stundenlang über Tierethik, Rousseau, Rawls oder Literaturwissenschaftsgeschichte zutexten, aber Dinge wie Organisation, Planung, Budget, Kontakte nutzen, Leitungsaufgaben und Mediation, also die klassischen Soft Skills, habe ich erst durch mein Studium und ebenso durch meine Zeit am Theater als Maskenleitung, Regieassistenz oder Regie gelernt. gefühlt lernt man einfach viel besser und effektiver in der Praxis.
Auch ich muss zugeben: Ich bin durch mein Studium sehr bücherklug und kann einen stundenlang über Tierethik, Rousseau, Rawls oder Literaturwissenschaftsgeschichte zutexten, aber Dinge wie Organisation, Planung, Budget, Kontakte nutzen, Leitungsaufgaben und Mediation, also die klassischen Soft Skills, habe ich erst durch mein Studium und ebenso durch meine Zeit am Theater als Maskenleitung, Regieassistenz oder Regie gelernt. gefühlt lernt man einfach viel besser und effektiver in der Praxis.
Traumjob durch Nebenjob
Eigentlich wollte ich nie Lehrerin werden. Ich komme aus einer Familie mit vielen Lehrern, mein Opa hat an Problemschulen unterrichtet und wurde nicht nur einmal mit Waffen wie Messern angegriffen. Glücklicherweise hat mein Opa eine Nahkampfausbildung, aber diese Geschichten haben mich immer wieder abgeschreckt.
Was mich dann doch zur Pädagogik brachte, war mein Nebenjob bei der Schülerhilfe. Ich habe viele Kinder kennengelernt, die schwierige Phasen durchmachten, die unmotivierte und dilettantisch unterrichtende Lehrer ohne jedes Herzblut für ihren Beruf hatten und mir wurde bewusst, wie wichtig ein Lehrer im Leben der Kinder ist und wie beschissen meine eigene Schulzeit mit Frontalunrricht vieler Lehrer war, die kurz vor der Pension standen und denen wir Schüler scheißegal waren.
In der Pädagogik hat sich inzwischen viel getan und ein Lehrer ist soviel mehr als nur der Mensch, der einem dieses oder jenes im Unterricht vermittelt. Und genauso kann es jedem überall gehen. Eines Tages wacht man auf und bemerkt: "Hey, das ist meine Leidenschaft!"
Trotzdem habe ich mich trotz erfolgreicher Bewerbungen gegen Gesangs- und Fotografie- oder Kunststudium entschieden. Ich liebe diese Dinge, gerade deswegen möchte ich mir die Freude am Aquarellmalen oder Fotografieren nicht durch Alltagstrott in der Arbeit vermiesen. Jede dieser Entscheidungen konnte ich durch Praktika und Gespräche mit Menschen in der Branche treffen. Informieren ist da die beste Möglichkeit, abzuwägen, ob man das, was man liebt, auch zu seinem Beruf machen möchte.
Eigentlich wollte ich nie Lehrerin werden. Ich komme aus einer Familie mit vielen Lehrern, mein Opa hat an Problemschulen unterrichtet und wurde nicht nur einmal mit Waffen wie Messern angegriffen. Glücklicherweise hat mein Opa eine Nahkampfausbildung, aber diese Geschichten haben mich immer wieder abgeschreckt.
Was mich dann doch zur Pädagogik brachte, war mein Nebenjob bei der Schülerhilfe. Ich habe viele Kinder kennengelernt, die schwierige Phasen durchmachten, die unmotivierte und dilettantisch unterrichtende Lehrer ohne jedes Herzblut für ihren Beruf hatten und mir wurde bewusst, wie wichtig ein Lehrer im Leben der Kinder ist und wie beschissen meine eigene Schulzeit mit Frontalunrricht vieler Lehrer war, die kurz vor der Pension standen und denen wir Schüler scheißegal waren.
In der Pädagogik hat sich inzwischen viel getan und ein Lehrer ist soviel mehr als nur der Mensch, der einem dieses oder jenes im Unterricht vermittelt. Und genauso kann es jedem überall gehen. Eines Tages wacht man auf und bemerkt: "Hey, das ist meine Leidenschaft!"
Mein Herzblut = mein Beruf?
Musik und Kunst sind voll mein Ding. Ich liebe Fotografie, ich schneide super gerne aufwändige und optisch schöne Videos, schaffe informative Inhalte auf meinem Blog und ich liebe Singen - auch, wenn nicht jeder meine Stimme mag, habe ich ewig lange als Solistin in verschiedenen Chören gesungen.Trotzdem habe ich mich trotz erfolgreicher Bewerbungen gegen Gesangs- und Fotografie- oder Kunststudium entschieden. Ich liebe diese Dinge, gerade deswegen möchte ich mir die Freude am Aquarellmalen oder Fotografieren nicht durch Alltagstrott in der Arbeit vermiesen. Jede dieser Entscheidungen konnte ich durch Praktika und Gespräche mit Menschen in der Branche treffen. Informieren ist da die beste Möglichkeit, abzuwägen, ob man das, was man liebt, auch zu seinem Beruf machen möchte.
Photo by Jordan Whitfield/Unsplash.com |
hey! Ziemlich tolle Idee mal über etwas Anderes als Beauty und Mode zu schreiben.Ich stehe auch kurz vorm Abi, nur noch die mündliche Prüfung fehlt. Ich habe auch schon meinen FSJ-Platz im Krankenhaus ab September!
AntwortenLöschenLove, Sunny xX
THE RADIANCE
Beauty, Lifestyle, Fashion, DIY, Travel -!♥