Hass auf Jeans - meine Jeansabneigung

In einer Welt voller Blue Jeans it es  vielleicht ein Schock für euch, aber ich mache euch als Plus Size Mädel mit Vorliebe für bequeme und gut sitzende Kleidung ein Geständnis.

Ich hasse Jeans, besonders die  klassischen blauen Jeans. 

Schon als Kind war ich ein Fan meiner Lederhose, ein Mitbringsel aus einem Alpenurlaub, das ich von meinem großen Bruder geerbt habe. Während er kein Fan der Lederhose war, fand ich sie grandios zum Draußenspielen, Dreckigmachen und Aufbäumeklettern. Ich liebte Kleider ebenso wie Leggings oder auch bunte Cordhosen in allen Regenbogenfarben bei kalten Herbstwetter, aber mit Jeans? Nein, damit wurde ich nie so richtig warm.

Früher oder später kamen sie dann aber auch bei mir in den Kleiderschrank, in der fünften Klasse kam ich in eine Klasse ohne Klassenkameraden aus der Grundschule - eine Freundin war umgezogen, meine beste Freundin wurde aufs Internat geschickt und ich wurde gehänselt, weil ich Leggings statt Jeans trug, die damals sehr unmodern waren. Leggings und ich, das war irgendwie gestorben und so beugte ich mich dem gesellschaftlichen druck und es folgte die Realschulzeit, in der ich unglaublich geschmacklos angezogen war ... Batik, Schmetterlinge, komische Oberteile von Jeans Fritz mit trompeten Ärmeln. Viel blau und das zu blauen Jeans - einfach nicht hübsch, aber in der Phase war mir mein Erscheinungsbild auch ziemlich latte, ich trug halt Zeugs, um nicht nackt zu sein und hübsch machte ich mich eh nur für chorauftritte und Sologesang.

Ab dem Schulwechsel nach Cuxhaven blieben die Jeans irgendwie bei mir, aber spielten mehr und mehr mit den Jahren eine Nebenrolle. Ein Comeback zur Leggings gab es nur im Fitnesscenter zum Sport, erst entdeckte ich in der Jugend haltlose Strümpfe, dann blickdichte Strumpfhosen und am Theater hatte ich schlichtweg immer nackige Beine, da ich entweder Schwarz trage im real Life, aber auf der Bühne hautfarben am besten wirkt und keiner sieht, wenn du dir deine Knienarben überschminken musst und deine Beine extra shiny dünner mogelst mit  Fettschminke.

Mein FSJ war eigentlich ein ziemlicher Akt für mich, da ich als Freiwillige mit Pflegeanteil bei der Arbeit Jeans tragen musste und bunte Farben nicht gern gesehen waren ... ich bin und bleibe bis heute eher Kleider- und Rockträgerin, aber wenn du Toilettengänge machst, dann geht das natürlich nicht, selbst in Shorts und Strumpfhose sind mir Leute beim Umsetzen sonst abgehauen und runtergerutscht, so dass ich mir an diesem Tag einfach eine Jeans geliehen habe. 

Ich hoffe, ich bin nicht ganz alleine mit meiner Vorliebe für Strumpfhosen, Röcken oder eben luftig-leichten, bodenlangen Kleidern im Sommer, die auch mal Rasierstoppeln verstecken.

Meine einzige Liebe in Demin sind zwei fast kaputte Shorts von Primark, die ich 2012 Second Hand bei Kleiderkreisel erworben habe und eben auch neuerdings eine Latzhose, die ich nicht schick finde, aber die ungemein bequem ist für Reisen oder Lazy Days, wo ich einfach in Zeug schlüpfe und mich nicht kümmere, ob ich gut aussehe oder nicht bei 10 Stunden an der Uni.

Photo by Vera Ja/Unsplash.com

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