#bibisprodukt oder eben doch nur #bibilovesyourmoney?



Letzten Freitag habe ich das auf den Markt geworfene Produkt einer sehr erfolgreichen Beauty YouTuberin entdeckt und darüber gebloggt. Samstagmorgen.


Samstagabend - ich saß nichtsahnend in Berlin auf Tour mit zwei netten Mädels, schrieb mich extrem in mit eben mal 2,5 Millionen Followern bei Instagram an und bat mich freundlich, aber bestimmt, ich solle mein Bild löschen und frühstens wieder am Donnerstag hochladen, der Drogeriekette sei ein Fehler unterlaufen.

 Sie wollte mich anrufen, schrieb ebenso bestimmt, dass sie rechtlich nichts dagegen tun kann, wenn ich das Bild nicht lösche.
Tut mir leid. Ich verstehe ihr Problem nicht. Ich bin 26 Jahre alt und YouTuberin der ersten Generation. Damals ging es noch nicht allzu sehr um diese Selbstvermarktung, Geltungsdrang und lokrative Sponsorings. Und ich bin ganz froh, dass andere Menschen der Youtube Generation 2009/2010 da ähnliche Erfahrungen gemacht haben.


Ich war auf einem Wirtschaftsgymnasium und hab lang genug in meinem Leben gejobbt und gearbeitet, gebloggt und bin gereist, um zu wissen, dass es letztendlich oft um Kohle geht. Und das eine bekannte YouTuberin diktiert: "Ihr müsst die Bilder meiner Produkte vor dem offiziellen Release löschen." und alke springen? Das ist sehr erschreckend und auch irgendwie sinnlos. Denn durch jede Social Media Erwähnung kriegst du als Marke gratis Werbung für deine Produkte, an denen du + Management verdienst und somit ist jede Art des medialen Auftritts gute Publicity. Andere Marken oder Produkte arbeiten eben auch mit solchen Marketingstrategien, bei denen Informationen vorab durchsickern (denn limitiert oder exklusiv steigert den Marktwert).


Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich schade und anmaßend von dieser Dame/Mediengröße, dass sie glaubt, ich müsse mein Bild löschen, nur weil du das "Teleshopping" von heute bist, wie die Vice kürzlich so schön schrieb. Natürlich, sie ist eine extrem erfolgreiche Geschäftsfrau und ich nehme sie dahingehend sehr ernst. Was aber soziale Ziele und Ansichten meinerseits angeht, heiße ich da allerdings einiges nicht gut ... so wie die Darstellung von Konsum angesichts der Beeinflussbarkeit deiner Zielgruppe, der fehlende Tiefgang oder Mut zu tiefschürfenden Themen oder ethischen Diskursen, Oberflächlichkeiten etc. Das genauer auszuführen wäre hier aber deplatziert, oder? Ich meine, ich würde mir ehrlich wünschen, dass einige große YouTubenummern statt mit Duschschaum oder eigenen Handys ordentlich Geld zu scheffeln einfach mal soziale Projekte promoten oder zeigen, wie hart der Alltag eines Rollstuhlfahrers ist. Aber solche Wünsche bleiben wohl eine Utopie und zwar gibt es weiterhin gute YouTuber da draußen, aber der Ausverkauf wird weitergehen.

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