Minimalismus im Kleiderschrank - Gastbeitrag

Zu Beginn möchte ich eines klar stellen: Ich kann Menschen verstehen, die Mode mögen und die eine größere Auswahl von Kleidung haben, weil sie Spaß daran finden, sich originell zu kleiden. Bettina lebt das fast jeden Tag (außer wenn sie grumpy ist oder verpennt hat). Und mir gefällt es auch, wenn Leute sich alternativ kleiden und anders als die Norm aussehen.

Aber diese Begeisterung für Mode kann ich einfach nicht teilen.

Ich weiß, so ein Klischee - ein Mann, der ungern über Fashionthemen nachdenkt. (Allein das Wort Fashion... )So etwas gab es ja noch nie ....
(/ironie off)

Grundsätzlich sollte für mich Kleidung zwei Bedingungen erfüllen:
  • Sie ist funktional
  • und ich fühle mich darin wohl.

Dabei gehe ich ungern und daher nur selten einkaufen, es ist eher der Fall, dass ich mit Bettina unterwegs bin und sie mich ab und an zu einem Neukauf überredet, der ohnehin auf der Agenda steht. Aber die Atmosphäre in Kleidungsgeschäften ist mir zuwider. Es ist voll, laut und unruhig. Somit ein Ort, und dem ich nicht länger als nötig sein möchte ohne groß dort zu stöbern. Das Stöbern ist mir ohnehin sehr fremd, denn ich habe eine solide Basis an Klamotten, die ich seit Jahren trage. Mal kommt ein Teil weg, mal geht es kaputt und wenn ich - wie letztes Jahr für 3 Wochen (ohne Waschmaschine) - verreise und dort keine Zeit hab oder Möglichkeit, zu waschen, musste ich mir erst einmal neue Socken kaufen.

Inzwischen habe ich gehört, dass bei modernen Minimalisten meine Art des Kleiderschrankes "capsule wandrobe" heißt. Vielleicht habe ich sogar weniger als 37 Teile.

Kleidung ist ohnehin so ein schwieriges Thema aus der ethischen Perspektive. Irgendwie macht man es nie richtig - ob man nun selbst näht oder bei H&M oder anderswo teurer Markenkleidung kauft. Daher fahre ich damit am besten, so wenig wie möglich zu konsumieren und erst Neues anzuschaffen, wenn das Alte kaputt und nicht mehr reparabel ist. Da gibt es auch mal die eine oder andere Auseinandersetzung mit Bettina, wann eine Socke oder ein Paar Schuhe so kaputt ist, dass man sie nicht mehr tragen kann.... und über Nacht sind die Socken oder kaputten Schuhe dann verschwunden.

Letztendlich ist es aber doch so:
Jeder, wie er lustig ist. Ich kann nicht verstehen, warum viele Menschen gleich und uniformiert in ihren Tommy Hilfinger Jacken rumrennen. Aber hey, das ist deren Ding. Wenn sie das Geld dafür ausgeben wollen, müssen sie sicher anderswo sparen - oder eben nicht. Ich bin pragmatisch. Es geht in meinem Leben um Erlebnisse, nicht um Sachen.


10 Kommentare:

  1. Wenn man ein wenig minimalistisch ist, find ich das gar nicht schlecht! Funktioniert nur bei mir üüüberhaupt nicht :)

    Liebst,
    Andrea

    BEAUTY Give-Away auf meinem Blog!

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    1. Kleine Schritte bringen auch was. Und nicht jeder muss Minimalist bei Mode werden, besonders, wenn Mode dein Hobby und Herzblut ist.
      Danke für deinen Kommentar.

      Jona (ja, ich besitze kein eigenes Google Blogger Konto ...)

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  2. "capsule wandrobe" sehr geiler Begriff!
    Ich habe wohl genau das Gegenteil, ich habe ein ganzes Kleiderzimmer xD

    Ich wünsche dir einen wundervollen Tag <3
    Liebst, Sarah von Belle Mélange
    belle-melange.com

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    1. Ja, den Begriff kannte ich vorher auch nicht - mir hat erst Bettina diesen Begriff näher gebracht und kennt ihn durch Juliette Lecone, eine Berliner Youtuberin, die englischsprachige Modevideos macht.

      Ich denke, was mir am Minimalismus - egal, ob bei Kleidung oder anderswo gefällt, ist, dass es nicht militant ist.
      Du kannst minimalistisch leben und trotzdem viel Kleidung besitzen oder viele Bücher, wenn das deine Passion ist.
      Minimalismus ist immer auch ein Stück weit selbst definiert ;)

      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
      Jona

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  3. Ich kann Menschen wirklich gut verstehen, die da bei Kleidung sehr sparsam sind. ich war selbst mal eine Zeit so. Aber ich habe mich in dieser Zeit nie wirklich "toll" oder "schön" gefühlt. Ich war halt einfach da. Ich habe dann irgendwann festgestellt, dass es mir in meiner Wunschkleidung einfach besser geht, ich mehr ich bin.
    Wenn ich irgendwann so ein minimalistisches Kleidungskonzept hätte, dann nur, um mir wenige aber dafür richtig teure und wertvolle Sachen zu kaufen.

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    1. Ich finde deine Idee, wir du minimaoistischer leben möchtest in Sachen Kleidung sehr gut, denn auch das ist ein gutes Beispiel für Minimalismus - auf gute Qualität zu achten und wirklich nur Lieblingsteile im Schrank zu haben und nichts, was irgendwo in der Ecke verstaubt.

      Ich selbst habe momentan das Gefühl, dass das bei mir selbst der Fall ist.

      Liebe Grüße,
      Jona

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  4. Schöner Post! Ich kann deinen Fokus schon gut verstehen, ich finde nur immer, dass gerade diese Minimalismus-Kleiderschränke immer sehr zu Uniformiertheit führen, weil die meisten bei so starker Beschränktheit dann doch zu den immer selben immer passenden Dingen greifen: eine weiße Bluse, eine schwarze Lederjacke, eine blaue und eine schwarze Jeans usw.usw... aber wenn dir das SHoppen keinen Spaß macht, warum sich dazu zwingen und noch Geld loswerden? ^_^
    Love, Héloise
    Et Omnia Vanitas

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    1. Hm, bei Frauen kann das schon der Fall sein, dass man dann arg gleich aussieht. Aber als Mann habe ich da zum Glück keine Probleme. Irgendwann in der Jugend habe ich festgestellt, dass Muster und Prints eher nichts für mich sind.
      Das war so mit 15-16 Jahren, als ich mich begann, auch wirklich mit Mode auseinanderzusetzen oder mit dem, was ich trage.
      Du magst recht haben, dass man ein bisschen uniformiert aussieht, aber für so etwas habe ich einzelne Shirts, die eben besonders sind und die nicht jeder hat oder einen besonders raffinierten Cadigan mit Assasinmäßiger Kapuze.
      Ich bin allerdings auch ein Mensch, der sich nicht über seine Kleidung definiert, sondern meine Tagen und meinen Charakter sprechen lasse und eben nicht in Form eines extravaganten Kleidungsstils "losbrülle". Dafür bin ich nicht der Typ. Jeder, der das gerne machen möchte, soll das aber natürlich tun ;)

      Liebe Grüße,
      Jona

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  5. EIn toller Gastbeitrag!
    Ich finde (für mich persönlich) einen Mittelweg optimal. Gerade als Fashionblogger tendiert man dazu, zu übertreiben, Klamotten zu horten und alles aus diversen Jahrzehnten, Farben und Mustern zu haben. Jetzt habe ich nur noch nie Teile, die ich wirklich liebe. Ich achte aber jetzt nicht, Minimalismus im Kleiderschrank zu haben, sondern nur die Teile ich auch wirklich liebe <3.

    alles Liebe deine Amely Rose schau dir gerne meinen London Vlog an

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    1. Also eigentlich ist deine Einstellung voll minimalistisch, denn auch beim Minimalismus geht es darum, dass du Sachen um dich hast, die du liebst und gerne nutzt oder trägst. Du kannst dich also schon als Minimalistin sehen.

      Liebe Grüße,
      Jona.

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