Instagram ist nach wie vor The Place to be. Kürzlich lief eine Doku im ZDI bzw in dessen mediathek über nachhaltige Mode, in der eine der Kleiderei-Gründerinnen so in etwa sagte: "Wenn Mode nicht auf Instagram ist, ist sie quasi nicht existent."
Und so ist das eben auch mit Content aller Art. Ob nun Müsli, Tee, Lebensmittelpulver, Uhren oder Schokolade oder die Klassiker wie Schminke - zahlreiche Startups und ebenso große, etablierte Marken setzen auf Instagramuser als Botschafter ihrer Marken.
Vorab: Sollte euch euer Herzensthema fehlen, dann schreibt es gerne in die Kommentare - ich werde es dann einen weiteren Blogpost schreiben.
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Insta-Spam
Und überall, wo Leute Geld verdienen, zieht irgendwann leider auch die Missgunst und die Idee vom schnellen Geld ein. Inzwischen bekomme ich mit meinen popeligen 10k 2 bis 20 Anfragen an Tag für Zusammenarbeiten, die teils wirklich haarsträubend sind von den Konditionen, andersrum bekomme ich ungefähr noch einmal dasselbe an Mails von Leuten, "die mir weiterhelfen wollen, organisch zu wachsen", sprich Likes zu verkaufen. Die meisten lese ich ungelöscht, kürzlich habe ich allerdings auch einem gewissen Stefan ohne Nachnamen das Feedback gegeben, dass seine Mail und Anfrage ziemlich unseriös wirkt, der mir dann in mehreren Mails erklärte, dass er dass nicht verstehen könnte.
Inzwischen muss ich gestehen, dass ich die mails teils nicht mehr öffne und ungelesen lösche. Und das gerade ist schade, denn ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich viele darüber freuen, diese Mails zu bekommen, die of so oder so ähnlich klingen ...
Wie erkenne ich, ob eine Anfrage seriös ist?
Im Grunde genommen geht es ganz einfach und daher schreibe ich es in Stichpunkten.
- Irgendwer will dir Follower verkaufen oder Bots oder dir helfen, zu wachsen - LÖSCHEN! Wenn du Hilfe brauchst, informiere dich und ziehe es ggf in Betracht, mit einem Management oder einem PR Unternehmen zusammen zu arbeiten. Nicht selten helfen Profis aus der Werbebranche dabei, Youtubekanäle oder heute eher Instagram aufzubauen. Das ist nicht verboten, kann ggf. auch etwas kosten, aber ab einer bestimmten Größe kannst du auch selbstbewusst auf die Agenturen zugehen. Fragen kostet nichts und mehr als nein können sie nicht sagen.
- Sieht die Email seriös aus? Ist die Emailadresse von einem Unternehmen oder privat? Sind seltsame Zahlen oder Buchstabenfolgen?
- Wie ist das Deutsch innerhalb der Mail? Und wie innerhalb der Antworten? Sollte da jemand auf der anderen Seite sein, der kaum Deutsch oder auch Englisch beherrscht, wird eine Zusammenarbeit schwierig.
- Pro-Tipp: Schreibt in die Zeile Name bei eurem Instagram Profil nicht euren Namen, sondern z. B. "Travel blogger" oder eben das, was ihr seid oder "Bettina /Bremen" - bekommt ihr Mails oder Direktnachrichten, wo ihr mit "Hallo/Hello Travel blogger" oder "Hallo/Hello Bettina /Bremen" begrüßt werdet, ist es klar, dass es Bot oder Spam ist oder vielleicht auch nur Massenabfertigung - aber solche Deals würde ich euch nicht empfehlen.
- Gibt es eine Fußleiste/Signatur mit einer Geschäftsadresse? Oder steht nur eine Telefonnummer da, die man anrufen soll?
- Anhänge vorerst lieber nicht öffnen und nach Website fragen! Ist eine Website angegeben oder vielleicht auch ein Linkedin-Profil, testen, ob die Website echt ist und dann mit guten Virenschutz angehen.
- Gibt es eine PDF oder einen Googleordner mit einer Datei zur Kampagne? Gibt es einen Vertrag oder kannst du irgendwo nachlesen, welche Konditionen es gibt.
- Wichtig: Auch deine eigenen Konditionen solltest du umsetzen können. Man sollte sich, egal, ob 100, 1k, 10k oder 100k, nicht unter Wert verkaufen. Denn ihr macht Werbung zu einem günstigen Preis und bietet eine potenzielle Kundschaft in Form eurer Follower. Gerade jetzt, wo der Instagramalgorythmus sich wieder etwas gebessert hat, ist meiner Meinung nach auch der Wert der Werbung auf Instagram erheblich gestiegen. Meine Konditionen z. B. sind
- Ich markiere ein PRSample als "zum Testen zur Verfügung gestellt", eine Kooperation, bei der Geld fließt als "Bezahlte Kooperation mit" und markiere es als Werbung zu Beginn des Posts.
- Sollte mir ein Produkt nicht gefallen, behalte ich es mir vor (in Absprache mit dem Unternehmen), nicht darüber zu berichten
- Ich setze keine Links in mein Profil
- keine Rabattcodes oder ähnliches
Plattformen für Kooperationen
Es gibt genug Plattformen, die anbieten, dass sie dir Gratiskram und Geldverdienen mithilfe von Blog, Youtube, Instagram, Facebook, Pinterest etc. verschaffen. Ob sie empfehlenswert sind, kann ich selbst leider bislang nicht bestätigen, aber ich habe bislang Gratisprodukte entweder ungefragt zugeschickt bekommen (und oft auch zurück geschickt) und ebenso einfach Unternehmen angeschrieben oder wurde von Unternehmen angeschrieben. Es geht auch ohne Plattform, aber eine Plattform hat auch durchaus Vorteile und Nachteile.
- Sicherheit: Plattformen bieten dir die Sicherheit, dass es sich nicht um Fakes handelt, sondern es reale Unternehmen sind
- klare Bedingungen: vorab ist klar: Du bekommst so viel Geld, das bekommst du zugeschickt, das musst du leisten
- Bewerbung: Du kannst dich für das Bewerben, was du magst und was zu dir und deinen Inhalten passt
- Wartezeiten: Anders, als bei direkten Kontakt mit den Unternehmen musst du oft warten, ob du angenommen oder abgelehnt wirst.
- Manchmal nicht das Richtige: Vor ca. 2 Jahren hatte ich mich auf irgend so einer Plattform mal mit meinen damals mickrigen 2000 Folowern für eine Kampagne beworben und bin in Kontakt getreten mit einem alternativen Kleidungsgeschäft in der Nähe von Hamburg. Wir hatten bereits viel Zeit in die Planung eines Drehs gesteckt, als ich am Rande erwähnte, dass ich kein Echterer tragen möchte, da ich Veganerin bin. Was soll ich sagen? Bis heute habe ich keine Antwort, keine Absage, keine Entschuldigung erhalten, was ärgerlich ist, denn es stand nirgends in der Beschreibung, dass es wichtig ist, für Leder zu werben oder das es um Leder geht. Nun ja, auch Unternehmen können eben mal einen schlechten Eindruck und was falsch machen. Daher wäre es wichtig: Auch, wenn dick und fett in eurem Profil steht, dass ihr vegan lebt, schreibt es lieber gleich zu Beginn.
- Reichweite: Auch, wenn auf vielen Seminaren für Unternehmer gepredigt wird, dass
Anmelden! Natürlich - ab wann ist es Gewerbe?
Wer wirklich mit Instagram ein bisschen Geld so nebenbei machen möchte oder dies gar zu seinem Haupterwerb machen möchte, darf nicht vergessen. Es gilt: Sobald ihr Sachen gratis bekommt oder Geld, dann müsst ihr auch ein Gewerbe anmelden. Wenn ihr Interesse habt, kann ich dazu einen eigenen Blogpost verfassen, da dieses Thema durchaus komplexer ist.
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