Instagrams hässliche Seiten - Ein Leitfaden durch Instagram Teil 2: Hate und Diebstahl

Nicht gönnen können?
Ja, das mit der Missgunst ist keine neue Sache. Das gab es auch schon im analogen Zeitalter. Die Ärzte waren "Bravopunks" in den 80ern, weil sie außerhalb der Saufkultur und des politischen Punks ihre Musik machen wollten und auch durchaus Inspirationen die The Comedian Harmonists zum Vorbild hatten.
In meiner Jugend schaffte es eine Bekannte aus der Nähe es in einer Castingshow sehr weit und prompt wurde ihr vorgeworfen, sie hätte jeden von Jury und Crew einmal rangelassen. 
Und auch bereits in der Youtubeanfangszeit gab es einen denkwürdigen Skandal, an den ich mich nur zu gut erinnere. Eine Youtuberin legte offen, dass sie von einem Unternehmen eine Mail bekommen hatte, in der ihr 150 Euro angeboten wurden, wenn sie ein teilgeskriptetes Video zu einem neuen Produkt hochlädt. Und gerade zu diesem Produkt wurden mehrere Dutzend solche Videos hochgeladen. Einigen damaligen Youtubern gefiel es nicht und was folge, war Mobbing und Schikane par excellence. Nicht alle Youtuber mobbten, aber eben einige wenige. Glücklicherweise hat sich nach einigen Skandalen und Skandälchen einiges in der Youtube- und Bloggerwelt getan und Markieren ist heute glücklicherweise mehr und mehr Standard.
Andersrum geht es aber auch: Googelt man einige Youtubernamen, die in den letzten Jahren beliebt waren findet man Foren, in denen echt Rufmord betrieben wird. Anscheinend gibt es wirklich Leute, die nichts besseres zu tun haben als Youtuber anzugucken und sie dann zu dissen. Dass das Youtuber so hinnehmen, dass ich auch 2018 noch den Namen einer Youtuberin aus Hannover googele und statt auf ihren Channel zuerst Beleidigungen von ihr finde, ist mir allerdings auch ein Rätsel.

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Die Frage ist: Muss ich ab einer gewissen Größe mit Missgunst rechnen? Und wie gehe ich damit um?
Und das beginnt nicht erst ab 10k und mehr, nein. Eine Bekannte von mir, die auf Youtube aktiv ist, hat gute Erfolge damit erzielen können, dass sie viele Kommentare unter andere Videos schreibt und dort einladet, bei ihr vorbeizuschauen. So hatte ihr Video über 2000 Views und über 100 Kommentare gesammelt und ein Mensch aus ihrem persönlichen Umkreis behauptete gleich, sie würde Abos oder Likes kaufen.
Es gibt bestimmt noch hundert solche Geschichten und auch ich habe da so meine Erfahrungen mit der Mobbindkultur im Internet oder gar mit Instagram"mafias" gemacht. Aber diesen Menschen möchte ich keine Aufmerksamkeit schenken. Ich teile lieber mit euch, was ihr tun könnt, wenn ihr betroffen seid.

Die richtige Einstellung
Was tun bei Hate und Mobbing. Ein kleiner, subjektiver Leitfaden meinerseits.

  • Nachfragen - Eine todsichere Strategie bei Beleidigungen bei Youtube und Instagram ist, einfach zu antworten, statt gleich zu löschen. Zwei Standardkommentare von mir sind "Wie genau meinst du das?" und natürlich "Du bist dir schon dessen bewusst, dass Beleidigung eine Straftat ist, die man bei der Polizei anzeigen kann?" Tatsächlich ist der zweite Kommentar todsicher. Seitdem ich höflich, aber kurz und knapp so formuliere "Hey, das darf man nicht!" verirrt sich kaum ein Hater bei mir auf Youtube oder Instagram. 
  • Blockieren - Manchmal hilft reden, was ich im letzten Punkt schrieb. Allerdings: Bei einer wahrscheinlich Volljährigen sind einmal auf diesen Kommentar hin und der Formulierung, dass ich rechtliche Schritte erwäge, alle Sicherungen durchgebrannt. Da hilft nur: Blockieren, diese Person meiden und wenn sie dich bei anderen Leuten schlecht macht, dann muss du die  ebenfalls meiden. Da habe ich auch ehrlich gesagt keine Lust, irgendwelchen Menschengruppen Stoff zum Lästern zu bieten, die anscheinend Angst davor haben, sich mal selbst an die Nase zu fassen. Die Geschichte war doppelt ärgerlich, da genau diese Userin, die mich gehdsst hatte, eigentlich eine Userin war, die ich einem Freund, der Freelancer bei einer Werbeagentur ist für eine Kooperation als Microinfluencer mit lokalen Bezug vorgeschlagen hatte. Nun ja, das hatte ich ihr auch geschrieben, habe ich halt jemand anders empfohlen, denn Instagram bietet zum Glück eine Auswahl an Usern. Aus Fehlern sollte man lernen. Daher: 
    • Wenn jemand munter weiterbeleidigt nach einem Standard "Hey, das ist eine Straftat!" Kommentar, blockiert ihn. Keine Diskussionen.
    • Wenn jemand euch unangenehm belästigt und das trotz mehrfacher Bitte nicht lässt, blockiert ihn.
    • Lästert nie namentlich über andere Instagramer. Wenn ihr sie erwähnt in der Story oder in einem Post, sprecht das ab - auch, wenn ihr sie persönlich kennt. Lieber einmal zu viel fragen als zu wenig.
    • Verscherzt es euch nach Möglichkeit nicht mit Usern durch falschen Tonfall oder voreilige Anschuldigungen. Es gibt überraschend viele User, auch kleine, die Journalisten, in PR Agenturen oder auch in der Werbebranche oder direkt bei Unternehmen tätig sind und die werden dann vielleicht die Leute sein, die die Entscheidung treffen, ob ihr genommen werdet oder nicht.
    • Es ist natürlich gut, immer höflich zu bleiben und nicht verbal auszurasten. Statt also zu schreiben: "Ich blockier dich, du olle ....", ist es nett, den User darüber zu informieren. "Da du mich leider belästigst durch Folgen und Entfolgen/Beleidigende Kommentare etc., sehe ich mich dazu gezwungen, deinen Account zu blockieren. Möchtest du, dass ich die Blockierung aufhebe, kannst du mir gerne eine Mail an example@mail.com schicken." Irgendwelche Bots werden sicherlich nicht mailen und reale Personen können dann entscheiden, ob sie sich entschuldigen.
  • Lass die Leute Redn - Ganz ehrlich? Wenn ihr dicker, bunthaariger, extrovertierter, dünner, sportlicher, andersdenkend oder was auch immer seid, werdet ihr anecken. Ihr müsst nicht gleich jeden Blockieren oder abmahnen, der nicht eurer Meinung ist. Und wenn jemand eure Haarfarbe nicht mag, ist das keine Beleidigung. so viel muss man ertragen können.
  • nicht mitreißen lassen - Ich kenne das selbst, ich hatte 2015 mal einen wirklich krassen Streit mit meinem damaligen Chef bei einem Praktikum (für das ich bis heute noch kein Geld von ihm erhalten habe), weil der einfach angefangen hat, Verbaldurchfall zu reden und gar nicht zu stoppen war. Anscheinend hatte er Vertrauen in mich gefasst und schaffte es in einer halben Stunde, dass ich am Folgetag kündigte und verschwand ohne ein Auf Wiedersehen. Statt mich darauf einzulassen, dass er mir erzählte, wie er mit krummen Geschäftstaktiken seine Ex in die Schulden und Insolvenz treiben möchte und auch meinen Exfreund und meine damals beste Freundin beleidigte, habe ich mich an diesem Tag zurückgezogen und überlegt, dass ich auf die Gefahr hin, meinen Lohn nie zu erhalten, denke, dass es besser für mich ist, nicht mehr mit ihm zusammenzuarbeiten. Ihr fragt euch jetzt sicher? Was hat das mit Instagram zu tun? Nun ja, die Dinge, die manche als Kommentar vom Stapel lassen, sind krass. Und nicht selten macht einen so eine Stresssituation fertig. Ich empfehle euch: legt das Handy erst einmal weg, statt hitzig zu schreiben. Den Fehler habe ich auch einige Male gemacht, aber mit dem Alter kommt die Weisheit. Ihr könnt natürlich formulieren, insbesondere, wenn euch euer digitales Gegenüber kein Fremder ist, dass ihr enttäuscht seid, aber auch darüber würde ich erst einmal eine Nacht schlafen.
  • Risikogruppe - Gerade, wenn ihr mit einer jungen Zielgruppe arbeitet, habe ich die Erfahrung gemacht, dass da aus jugendlichen Trotz schnell Dinge geschrieben werden, die nicht so gemeint sind.
  • Ich will nicht mehr - Natürlich will ich hier keine Jugendlichen diskriminieren, verhaltensoriginelle Menschen und Arschis gibt es in jeder  Altersklasse und ich hatte mal analog auch ein schräges Erlebnis mit 2 Rentnern, die mich beleidigt haben un mit ihren Stock verprügeln wollten, weil sie der Meinung waren, dass ich an einem Sommertag mit langen Rock und Bluse unangebracht gekleidet wäre. Jeder kennt aus dem Kindergarten die Stoppregel und während ich früher ein Freund von Diskussionen war, sehe ich heute ein: Oft führen diese zu nichts und man kann jederzeit STOPP sagen.

Klons und Bilderklau
Auch Instagram hat diese Entwicklung, dass User 1:1 Content anderer Leute kopieren. Manches Mal ist das Fanwork und bei Bilou Produkten würde ich jedem empfehlen, ein hässliches Wasserzeichen in die Bilder zu setzen. Tatsächlich wurde ich auch mal blockiert von einer Userin mit der Begründung "Ich finde das nicht gut, dass du Wasserzeichen in so ein Bild machst, das Bild gehört nicht dir und ich finde das nicht ästhetisch."
Bildrechte ist ein Riesenfass und unsere ohnehin überlastete Justiz kann sicherlich nicht dem standhalten, wenn jeder Bilderklau auch bei der Polizei angezeigt würde.
Was ihr also tun könnt:

  1. Anschreiben und bitten, zu löschen
  2. Bei keiner Reaktion oder wenn euch der Account blockiert, den User bei Instagram melden
  3. meist reicht Instagram, notfalls und wirklich nur im äußersten Notfall, wenn z. B. Bedrohung, Beleidigung dazukommt, Polizei einschalten
Legaler Bilderklau
Ganz legal könnt ihr Bilder für euren Blogpost bekommen, bei Realtalkthemen wie diesen hole ich mir meist meine Bilder von Plattformen wie Pixabay, Unsplash oder gratisography. So habt ihr schönen Content für Instagram ohne andere zu bestehlen.


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