Die Sache mit der Größe ... und warum Sex nicht alles ist, aber schon wichtig

Es war einmal in einer Zeit, da berichtete ich einem schwulen Freund - welch ein Klischee! - von meiner Meinungsverschiedenheit mit einem Typen. Ja, ich hatte immer schwule Freunde im Freundeskreis. Irgendwie zog ich die oft an, schon in  meine Jugend. Deshalb begann auch eine meiner Beziehungen, die stürmischste und turbulenteste unter ihnen, mit den Worten: "Ich dachte, du bist schwul." Naja, aber die anderen, da habe ich mich nicht geirrt. Aber wieder zurück zu der Meinungsverschiedenheit. 

Der Streit war nicht nur um Exfreunde, Eifersucht, Liebe und Schmerz, nein, es ging essenziell um die Frage: Haben wir betrunken miteinander geschlafen oder nicht? 
Seiner Meinung nach ja und er behauptete dann auch noch dreist, ich hätte behauptet, er hätte mich vergewaltigt. Oder ich ihn? Da stieg ich nicht so richtig durch. Auf jeden Fall hat irgendwer das böse V-Wort geschrieen, weil ich zu ihm gesagt hatte, dass ich es scheiße finde, dass er erst Interesse heuchelt, dann mich wochenlang hinhält und mich dann abserviert. Das ich gerne sofort Klarheit hätte, bevor ich mich emotional auf jemanden einlasse und er mich emotional sehr hart getroffen hat, dass ich dann nicht so weit (emotional) gegangen wäre. Ohne die blumige Formulierung: Der olle Penner hat mir das Herz gebrochen und ich war zu geschockt darüber, dass dieser Kackwichser einfach bei einem Ingwertee sagt, dass er mich doch nicht so geil findet, dass ich nicht mal auf ihn wütend sein konnte.

Ob wir nun miteinander geschlafen haben? Nun ja. Ich sage: Nein. Und ich erwäge ernsthaft, dem werten Herren, der das bis heute steif und fest behauptet, mal ein Buch von Dr. Julia Shaw zu schicken, denn anscheinend hat er sich da eine Erinnerung zusammen gesponnen, die nie stattgefunden hat.

Ich sage nein, wir haben nicht miteinander geschlafen. Wir hatten mehrere Dates, das ist nicht abzustreiten, die waren nicht so prickelnd. Unter anderem waren wir bei einem Ärztekonzert, ich glühender Fan, er eher so naja. Letztendlich habe ich mit seinem besten Freund, ein Ehemann auf Freigang, deutlich besser verstanden. Der fand mich auch echt dufte und als er fragte, ob das mit mir und ihm was wird, zuckte ich nur mit den Schultern.

Es war gut, dass diese eine Beziehung war, die nie eine wurde, denn das Ganze stand nie unter einem guten Stern. Eines Abends wollten wir uns treffen. Plötzlich war da ein Kumpel, eine Exfreundin und statt einen Abend zu zweit glühten wir vor und gingen feiern. Dann gingen wir doch irgendwann, er versuchte mir wieder klar zu machen, dass wird nichts mit uns. Und mitten im Satz, wie immer bei diesem ollen Sack, brach er ab und küsste mich leidenschaftlich. Küssen konnte er. Mit Abstand die beste Küsse, die ich je hatte. Am Ende dieser Nacht wusste ich auch warum. 

Wir knutschten, fummelten, alles Dinge, die es nicht auch in der Bravo Love Story gäbe. Es flog mein BH, man fasste sich an Geschlechtsteile. Aber Sex? Nein. Ich habe glücklicherweise kein Filmriss, ich wünschte, ich hätte einen gehabt, denn es folgte meinerseits eine Brecharie, die ich danach nie wieder hatte. Single Malt und Billigbier vertragen sich halt nicht. Mein BH war auch noch im Brecheimer gelandet, ich kotzte die halbe Nacht durch, wir kuschelten und braless trat ich meinen Walk of shame an, weil er dann auch kotzen musste.

Nun ja, was mich vom Sex abhielt, war die Größe. Da war einfach nichts, was der Rede wert war, mein kleiner Finger wirkte dagegen wie KingKong und nein, natürlich, dass ist voll oberflächlich, aber guten Sex hätte ich schon gerne. Auch ohne Toys und Zungeneinsatz.

"Es kommt nicht auf die Größe an.", predigte mein schwuler Kumpel, aber irgendwie gibt es doch schon ein paar elementare Dinge, die da laufen sollten und dazu gehört für mich Sex. Natürlich, eine Beziehung sollte nicht nur aus guten Sex bestehen, aber körperliche Liebe und Körperlichkeit ist schon eine wichtige Komponente für mich.

Ich hatte es alles: Ein toller Mensch, der für mich aber die Attraktivität eines Besenstiels hat und ebenso eine Beziehung, in der nichts funktionierte außer toller, atemberaubender Marathonsex. Mein Beckenboden bedankt sich bis heute, aber der Rest war eben Drama und Mist. 

Also ist meine Moral der Geschichte: Hört auf euer Bedürfnis - was für einen Stellenwert hat Sex für euch?
Bei mir habe ich letztendlich die Wurst fürs Leben gefunden und das wünsche ich euch auch, von Herzen.


1 Kommentar:

  1. Es liegt in der Natur des Mann sich mit anderen messen zu wollen. Die einen machen es beim boxen, andere über die Grösse ihres Penis. Solange das so ist, wird es Menschen geben, die sich dopen bzw. einer PPenisvergrösserung unterziehen

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