Vegane Facebook Gruppen und intolerante Verhaltensweisen? Never ending story ...
Kürzlich bin ich auch einer angeblichen "Humor-Gruppe" für Veganer geflogen,
(die ich ohnehin gerne verlassen wollte, weil sie sehr viel spammte und ich mir unter Humor mehr vorstellte als "hinter jedem veganer steht eine enttäuschte Mutter" - den Post gab es ungefähr 5x innerhalb von 14 tagen ... der Brüller - nicht),
weil ich den Standpunkt vertrete, dass man seine Kinder selbst entscheiden lassen sollte, ob sie vegan leben oder nicht. Was folgte, weiß jeder von euch sicher. Nein, ausnahmsweise keinerlei Schlachtungsbilder, aber Vergleiche, man könne dem Kind auch Meth geben oder das Totschlagargument schlechthin
Eine Dame hat mich dann auch noch per Messenger Nachricht des Kindesmissbrauchs bezichtigt, bevor ich sie blockiert habe. Bevor ich die Gruppe verlassen konnte, war ich dann schon raus. Es geht nicht darum, wer recht hat, sondern darum, Störenfriede zu eliminieren.
Bin ich jetzt traurig?
Nein.
Minimalismus heißt: Mach nur das und behalte das, was dich glücklich macht. Vegane Facebookgruppen machen mich nicht glücklich.
Ich habe eigentlich schon seit meiner Kindheit mit veganen Kindern zusammen gelebt, bin mit ihnen aufgewachsen, habe sie bei der Nachhilfe unterrichtet, hatte sie in Praktika und im FSJ und werde wohl auch zahlreiche weitere Vegan-Kinder kennenlernen.
Meine Erfahrung:
Gerade die Kinder, die einfach gesagt bekommen haben, Fleisch sei verboten, griffen heimlich in der Kita oder Schulpause zur Minisalami. Oder besorgte Erzieherinnen, die dem Kind dann doch heimlich etwas Suppe mit Fleisch gaben. Ehrlich, ich habe da schräge Dinge im Laufe der Jahre erlebt.
Ein Freund von mir mit veganer Vollkornmutter begann mit seinem Auszug 19 Jahren gleichauf, sich zum krassesten Junkfoodtypen zu entwickeln, der einfach mal so ein Glas Nutella mit Weißtoast zum Frühstück oder abends drei Döner und eine Packung Haribo verdrückt.
Natürlich, jeder hat da andere Erfahrungen, aber meine eigenen sind: Du kannst deinem Kind erklären, warum du so lebst, wie du lebst, aber du kannst deinem Kind nicht deinen eigenen Lebensstil aufzwingen - besonders, wenn es blind erfolgt.
Aber dennoch muss ich erneut feststellen:
Strange, diese Facebook Gruppen. Humor haben sie auf jeden Fall nicht, wenn jeder, der sein Kind nicht erzieht, für sie unverantwortlich ist. Und sie sich eben gerne weiterhin in ihrer kleinen Blase bewegen möchten.
Meine Mutter hat es mal treffend formuliert:
Ich mag es nicht, wenn manche Menschen sich als etwas Besseres sehen und andere Menschen von oben herab behandeln - seien es nun wegen Reichtum oder weil man sich als Veganer für moralisch überlegen hält. Gerade als Veganer sollte man tolerant sein - aber diese Gruppen zeugen nur von purer Intoleranz und Polemik, wenn sie fordern, dass die Fleischfresser selbst auf den Grill geschmissen werden sollen. Das ist auch nicht stumpfer und kurzsichtiger als manche andere Filterblase auf Facebook.
Liebe Mütter, was ist eure Meinung?
Photo by Morgan Basham on Unsplash |
Und was Jona dazu sagt:
Nein, sollte man nicht - ein Kind ist genauso frei in seinen Entscheidungen wie jeder Andere auch. Man kann natürlich schon früh dem Kind sagen, dass das Fleisch vom Tier kommt und der Bauernhof nicht so aussieht wie in den Bilderbüchern.
man kann auch über Essen reden: Was esse ich, was schmeckt mir und warum esse ich das?
Und vor allem: Wenn man selbst vegetarisch oder vegan lebt, dann kann man dieses Essen mit dem Kind teilen und das Kind selbst entscheiden lassen, ob es das Essen mag oder nicht. Man kann natürlich auch erklären: Warum lebe ich vegan?
Bettina lebt vegan, weil es erst aus gesundheitlichen Gründen war. Aber mit der Zeit kamen andere Gründe hinzu - auch der Grund, dass alle kleinen Bauernhöfe ihrer Heimat schließen mussten.
Jeder hat da seine individuellen Gründe und ich wäre bei dem Thema sensibel und kann es nicht verstehen, wenn Eltern ihren dreijährigen Kindern Pete-Schlachtvideos zeigen.
Schwierig schwierig. Ich denke so eine einseitige Ernährung ist für Kinder auf Dauer nicht gesund. Wünsche dir einen schönen Abend. http://cara-dean.blogspot.de
AntwortenLöschenSchwierig schwierig. Ich denke so eine einseitige Ernährung ist für Kinder auf Dauer nicht gesund. Wünsche dir einen schönen Abend. http://cara-dean.blogspot.de
AntwortenLöschenEs würde gegen die Meinungsfreiheit des Kindes gehen, wenn man es zwingt, sich vegan zu ernähren, also wäre ich auch dagegen, auch wenn ich mich immernoch vegan ernähren würde. Auch dem Kind Schuldgefühle vermitteln, fände ich schrecklich. Wichtig ist Erziehung, extrinsische Motivation, aber nicht das vermitteln von Schuldgefühlen, weil das ins Gegenteil umschlägt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Dahi von strangeness-and-charms.com
Ich bin kein Veganer, aber natürlich aufgeschlossen und esse auch gerne vegane Lebensmittel. Was die Ernährung von Kids angeht, bin ich auch dafür, dass sie selbst entscheiden sollten. Allerdings ist das auch erst möglich, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben - was ist davor? Hier obliegt die Ernährung den Eltern und wenn diese die vegane Lebensweise leben, denke ich, wird das Kind auch vegan ernährt werden.
AntwortenLöschenPrinzipiell ist das auch vollkommen in Ordnung, wenn es ausgewogen ist und alle Nährstoffe vorhanden sind. Seinem Kind später ein Stück Salami verwehren, halte ich grundsätzlich für falsch. Wenn es das gerne hat, warum nicht?
Eine gesunde Aufklärung ist hier wichtig. Nicht die schlimmen Bilder einer Schlachtung auf YT zeigen, ein schlechtes Gewissen machen, und letztendlich seine eigene Meinung übertragen. Da muss ein Mittelweg gefunden werden und Kompromissbereitschaft von der Seite der Eltern.
Liebe Grüße,
Isa